The Bastard Urban Large Complete

The Bastard Urban Large Complete

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Wie viele verschiedene Grillarten fallen Euch ein? Es gibt heute auf dem Markt unzählige verschiedene Grills von sehr vielen verschiedenen Herstellern. Wir haben vor über 10 Jahren unsere Grillkarriere ganz klassisch auf einem Holzkohlegrill begonnen. Es war ein klassischer Kugelgrill und der leistet uns auch noch heute sehr gute Dienste.

Ein gutes Jahr später kam dann schon ein Gasgrill dazu, denn wir hatten uns schon nach ganz kurzer Zeit mit dem Grillvirus infiziert. Auf den Gasgrill folgte ein Watersmoker und so ging es immer weiter und Grill um Grill wanderte in unseren Grill-Fuhrpark.

Ein Grill mit dem wir uns immer wieder beschäftigt haben und der auch in Gesprächen mit anderen Grillern immer wieder sehr positiv bewertet wurde war der Keramikgrill. Bei jedem Besuch im Grillfachmarkt sind wir um die Keramikeier geschlichen, haben unzählige Deckel angeboben und die Finger über die Keramik gleiten lassen. Wir werden irgendwann einen Keramikgrill im Fuhrpark haben, da waren wir uns sehr sicher.

Ende 2020 haben wir das Angebot von Nils bekommen einen The Bastard Urban Large Complete und einen The Bastard Compact auf Herz und Nieren zu Testen. Wir sagen an dieser Stelle nochmal vielen Dank an The Bastard für das Vertrauen!

Vor dem Test möchten wir noch anmerken, dass der Testbericht neutral und objektiv ist, so wie Ihr es von uns gewohnt seid. Dieser Test ist noch kein Langzeitbericht, aber wir haben mittlerweile schon oft auf dem Urban Large Complete gegrillt und können ihn daher gut einschätzen.

Grundsätzliches über Keramikgrills


Keramikgrills sind, im Vergleich zu einem Kugelgrill, nicht wirklich günstig und oft werden wir gefragt, ob sich der deutliche Aufpreis lohnt, oder ob man mit einem Kugelgrill genauso gut Grillen kann, wie mit einem Keramikgrill. Die Form ist eine ähnliche, beide werden mit Holzkohle betrieben und verfügen über einen Deckel.

Das stimmt grundsätzlich alles, aber ein Keramikgrill ist den Aufpreis gegenüber einem Kugelgrill auf jeden Fall wert! Ein Keramikgrill ist ein absolutes Allroundtalent, wenn es um das Grillen, low&slow BBQ, Räuchern, Backen und Garen von Lebensmitteln geht.

Temperaturen von sehr konstanten 80 Grad sind ebenso möglich wie 350 Grad und mehr. Die Keramikgrills haben alleine durch den Werkstoff Keramik einen großen Vorteil gegenüber ihrer Kugelgrill-Verwandschaft. Die Keramik (im Schnitt 2-3 cm Wandstärke) nimmt die Hitze sehr gut auf, speichert sie und gibt sie auch konstant ab. Dadurch könnt Ihr die Temperatur im Grill extrem präzise steuern und auch über einen langen Zeitraum konstant halten.

Ein weiterer Vorteil der Wärmespeicherung ist der niedrige Holzkohleverbrauch. Seid Ihr mit dem Grillen fertig, schließt einfach die Zu- und Abluftsteuerung und Ihr könnt beim nächsten Grillen die Holzkohle wieder verwenden. Ein Keramikgrill ist die “eierlegende Wollmilchsau” unter den Grills und er eignet sich ziemlich gut in der Alleinhaltung. Das bedeutet, dass Ihr für fast alle Zubereitungsarten auf dem Grill nur den Keramikgrill benötigt. Gerade wenn Ihr nicht viel Platz auf der Terasse, im Garten, oder auf dem Balkon habt, ist ein Keramikgrill eine prima Idee.

Die Geschichte der Keramikgrills


Keramikgrills haben eine lange Tradition und der Name Kamado bedeutet übersetzt aus dem japanischen “Ort für den Kessel”.
Schon vor ca. 50.000 Jahren hatten unsere Vorfahren erste Feuerlöcher gebaut. Dafür kleideten Sie in einem Erdloch den Boden und die Seiten mit flachen Steinen aus und umbauten den Rand ebenfalls mit Steinbrocken. Somit war das Feuer vor Wind geschützt. Vermutlich bemerkten die Menschen schon damals, dass der Stein zudem gut isoliert und zum Speichern von Wärme taugt. Später wurden die Steine dann mit Ton und Lehm verbunden und damit stabiler gemacht und die Urform des Kamados war geboren.


Über China gelangte diese Technik schließlich nach Japan. Dort war Kamado damals fest im Haus eingebaut und verfügte über einen Auslass für den Rauch. Seither steht der Kamado vor allem für die Zubereitung von Reis im Zentrum der japanischen Küche.

Durch die nach dem zweiten Weltkrieg in Japan stationierten amerikanischen Soldaten kam der Grill dann in die USA und nach und nach dann auch über den Atlantik nach Europa.

Heute gibt es einige bei uns in Deutschland verfügbare Keramikgrill-Marken, die sich im Detail unterscheiden. Das Grundprinzip ist aber das Gleiche.

Der The Bastard Urban Large Complete Hard Facts


Ihr kennt es schon aus unseren früheren Testberichten, wir versorgen Euch jetzt mit den harten Fakten zum Bastard Urban Large Complete:

  • Durchmesser Grillfläche ø 49cm
  • Höhe 127cm
  • Gewicht 138kg
  • Personen 2-8
  • Präzisions-Ventil aus Gusseisen
  • Einfach zu öffnendes Scharniersystem
  • Extra dickes (7 mm) Edelstahl-Grillrost
  • Holzkohlekorb aus Edelstahl
  • Ascheschale aus Edelstahl
  • Die Complete Variante wird mit Heavy Duty Gestell und Seitentischen ausgeliefert

Der Aufbau


Wir waren schon sehr gespannt, als die großen Pakete bei uns angekommen sind und haben uns dann direkt an den Aufbau gemacht.

Eines möchten wir Euch vorweg mit auf den Weg geben: Ihr solltet beim Aufbau mindestens zu zweit sein, denn wenn Ihr den Grill in das Gestell hebt, braucht Ihr mindestens 4 starke Arme.

Der Aufbau selbst war in ca. einer Stunde erledigt, das passende Werkzeug wird mitgeliefert und die Anleitung von The Bastard ist so gestaltet, dass man den Aufbau ohne große Probleme bewerkstelligen kann. Wenn Ihr den Grill in das Gestell gehoben habt, habt Ihr das Gröbste hinter Euch und dann sind eigentlich nur noch die Klapptische zu montieren, was nicht sonderlich schwer ist. Das Gestell ist stabil und die Rollen sind wirklich gut (das kennen wir von namhaften Gasgrills anders und sind deswegen froh, dass The Bastard hier nicht auf die “Sparbremse” getreten hat).

Der The Bastard Urban Large Complete in der Praxis


Das erste Anfeuern, um den Grill einzubrennen war ein spannender Moment, haben wir doch zum allerersten Mal einen Keramikgrill angefeuert.
Zum Anzünden der Holzkohle haben wir unseren Looftlighter benutzt, um in der Kohle ein Glutnest zu erzeugen. Dann Zu- und Abluftventil voll aufdrehen und zusehen, wie die Temperatur langsam in Richtung der angepeilten 200 Grad klettert.
Der Unterschied zu unserem auch mit Holzkohle betriebenen Kugelgrill ist, dass die Temperatur langsamer steigt. Das liegt ganz klar an der dicken Keramik der The Bastard Urban Large Complete, die die Hitze langsam aufnimmt, um dann im Grill eine konstante und vom Griller gewünschte Temperatur halten zu können. Ist die gewünschte Temperatur erreicht, schließt man je nach Höhe der Temperatur das Zu- und das Abluftventil mehr oder weniger stark. Hat man die richtige Einstellung gefunden, dann läuft der Bastard über viele Stunden sehr konstant auf der gleichen Temperatur.

Problematisch wird es (bedingt durch die dickwandige Keramik) nur, wenn man die Temperatur im Grill schnell senken will. Das ist aufgrund der Bauweise der Keramikgrills nicht mal eben so schnell möglich wie in einem Kugelgrill. Dieser speichert die Hitze nicht gut und kann sie dementsprechend auch nicht gut abgeben.
Es ist also nicht ohne Weiteres möglich ein Rindersteak bei 300 Grad direkter Hitze anzugrillen und dann die Hitze schnell auf 120 Grad zu senken, um es dann gar zu ziehen. Hier wählt Ihr einfach den umgekehrten Weg und gart es erst langsam in Richtung der gewünschten Kerntemperatur. Dann heizt Ihr den Grill auf hohe Hitze und verpasst dem Steak ein knuspriges Finish.

Wir sind nach einigen Vergrillungen schwer beeindruckt von der Präzision der Temperatursteuerung. Beeindruckend ist die Konstanz, mit der die Temperatur gehalten wird. Ein bisschen ärgern wir uns auch, dass wir nicht schon früher einen Keramikgrill angeschafft haben. Es macht einfach großen Spaß mit dem Bastard zu grillen. Er kombiniert die Grillart Holzkohle mit der präzisen Temperatursteuerung eines Pelletgrills (es ist wirklich nahezu eine gradgenaue Temperatursteuerung möglich) und der Möglichkeit Longjobs zu fahren, wie auf einem Smoker. Ihr könnt auf dem Keramikgrill aber auch Flachgrillen, Backen, Räuchern (sogar Kalträuchern ist problemlos möglich.

Das Zubehör, oder was den The Bastard Urban Large Complete so vielseitig macht


Der The Bastard Urban Large Complete kommt serienmäßig schon mit einer Menge Zubehör daher. Die macht Euch im Grillalltag das Leben wirklich einfach.

Der Holzkohlekorb aus Edelstahl ist in zwei gleich große Hälften unterteilbar. Damit könnt Ihr dann eine direkte und eine indirekte Zone auf dem Grillrost schaffen. Das hilft Euch, wenn Ihr zum Beispiel Fleisch und Gemüse gleichzeitig grillen möchtet.

Der Edelstahl Aschekorb sorgt dafür, dass Ihr die Asche ganz einfach aus dem Grill entnehmen und entsorgen könnt. Besorgt Euch dafür am besten einen geeigneten Ascheeimer aus Metall.

Der teilbare Deflektorstein sorgt dafür, dass Ihr komplett indirekt grillen könnt. Oder Ihr grillt auf der einen Hälfte des Grills ohne direkte Hitze von unten. Gerade bei Longjobs ist der Deflektorstein ein großes Plus.

Neben dem serienmäßigen Zubehör gibt es noch eine große Menge an optionalem Zubehör. Wir haben noch nicht das komplette Zubehör getestet, daher können wir auch nicht zu jedem Zubehör einen “Kaufbefehl” aussprechen.
Auf jeden Fall solltet Ihr euch die separat erhältliche Rosterhöhung besorgen. Diese wird auf den Grillrost aufgesetzt und sorgt für eine zweite, höhere Ebene auf dem Grill. Auf dieser Ebene backen wir ganz gerne ein Naan Brot auf, oder ein Bannock Brot. Währenddessen grillen wir den Hauptdarsteller eine Ebene tiefer.

Ebenso sinnvoll ist der elektrische Anzünder, der mittels Heissluft die Kohlen durchglühen lässt. Ihr braucht mit ihm lediglich in der Mitte der Holzkohle einen Bereich zum durchglühen bringen. Dafür braucht Ihr insgesamt ca. 2 Minuten. Dann schließt Ihr den Deckel und fahrt den Grill mittels Steuerung über das Zu- und Abluftventil auf die gewünschte Temperatur. Anzündwürfel entfallen damit komplett.

Bisher nicht von uns getestet, aber als optionales Zubehör erhältlich ist die Pizza Rotisserie. Die Kuppel verwandelt den Bastard in einen Pizzaofen, oder funktioniert als Drehspießhalter. Damit könnt Ihr zum Beispiel einen leckeren selbstgemachten Spießbraten auf dem Bastard grillen. Durch die in der Front integrierte Tür habt Ihr die Möglichkeit eine Pizza auf den Pizzastein zu setzen. Dafür müsst Ihr dann den Deckel nicht anheben. Die Pizza Rotisserie enthält folgende Komponenten:
Die doppelwandige Kuppel, einen dicken maßgeschneiderten Pizzastein, ein abnehmbarer Drehspieß und der zugehörige Motor.
Wir sind schon sehr gespannt, wie sich die Pizza Rotisserie in der Praxis schlagen wird.

Erstes Fazit


Obwohl wir noch keine Langzeiterfahrung mit dem The Bastard Urban Large Complete haben, können wir mittlerweile gut einschätzen, dass The Bastard beim Urban Large Complete sehr gute Arbeit gemacht hat. Der Grill ist super verarbeitet, kommt schon von Haus mit nützlichem Zubehör daher und kann durch optionales Zubehör extrem vielseitig erweitert werden. Nach einigen Vergrillungen im Bereich Flachgrillen, low&slow, aber auch unter Nutzung des Zubehörs sind wir rundum zufrieden mit dem Keramikgrill aus dem Hause Bastard. Mit dem Keramikgrill könnt Ihr wirklich nahezu jede erdenkliche Grillmethode mit Leichtigkeit bewerkstelligen und wenn Ihr ein wenig Übung mit der Temperatursteuerung habt, läuft der Grill wahnsinnig präzise.



4 thoughts on “The Bastard Urban Large Complete”

    • Hallo,

      wir haben den Preis nicht mit in den Artikel aufgenommen, da die Preise (gerade für Grills) gerne ein wenig schwanken. Aktuell liegt der Urban Large Complete kostet als 2021 Modell aktuell ca. 1.400-1.500 Euro, je nach Händler.

      Viele Grüße

      Evi & Frank von schnellmalgekocht.de

    • Hey,
      leider konnten wir die Rotisserie noch nicht testen.
      Sobald es soweit ist, werden wir den Bericht natürlich
      aktualisieren 🙂
      Viele Grüße
      Evi und Frank von schnellmalgekocht.de

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