Moesta Sheriff Testbericht

Moesta Sheriff Testbericht
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Moesta ist unter die Grillhersteller gegangen und hat mit dem Moesta Sheriff einen eigenen Pelletgrill auf den Markt gebracht. Grund genug für uns den neuen Sheriff in der Stadt mal genau unter die Lupe zu nehmen und ihn mit anderen am Markt erhältlichen Grills zu vergleichen.

Pelletgrills sind seit ein paar Jahren immer mehr im Kommen und ihre Anzahl bei uns in Europa hat sich in den letzten 3 Jahren vervielfacht. Die Pelletgrills kommen ursprünglich aus den USA und sind dort schon lange in vielen “Backyards” zuhause. Bei uns ist der erste Pelletgrill 2019 eingezogen und wir lieben die Möglichkeit absolut komfortabel, mit einer exakt gleichbleibenden Temperatur in allen Temperaturbereichen grillen zu können.

Mittlerweile gibt es einige Hersteller, die Peletgrills in Deutschland verkaufen und 2020 hat Moesta den Sheriff auf den Markt gebracht. Wir testen das 2022er Modell des Sheriff und berichten für Euch wie gewohnt objektiv und neutral. Wir haben von Moesta für diesen Test kein Geld erhalten.

Hard Facts / Harte Fakten und Technik vom Hersteller

  • Typennummer: PG20-1
  • Gewicht: ca. 80 kg
  • Grillrost aus Edelstahl
  • Grillfläche unten: 46×66 cm (3036 cm2)
  • Grillfläche oben: 20×66 cm (1320 cm2)
  • Pellet Tank: Platz für 11 kg Hartholzpellets
  • Abmessungen mit geöffnetem Deckel (Siehe Zeichnung)
  • Doppelwandige Brennkammer inklusive Deckel aus Edelstahl
  • Inklusive 2 Fleischthermometer
  • Verstellbarer Schornstein
  • Lautstärke: ca. 53 db (30cm Abstand zum Sheriff-Pelletgrill)
  • Nennspannung: 110-240V AC
  • Nennleistung: max. 144 W bei 240V
  • Nennstrom: max. 6 A
  • Sicher: Transformator mit Schutzklasse 2, Systembetrieb mit 12V (Schutzkleinspannung)

 Sherriff Control Unit:

  • Die intelligente Komfortsteuerung
  • Temperatur 75 – 310°C *
  • Aufheizzeit von: 0 – 130°C ca. 10 Minuten*
  • 0 – 260°C ca. 20 Minuten*
  • 0 – 310°C ca. 29 Minuten*
  • Warmhaltefunktion
  • Timer
  • Smokingfunktion
  • Automatische Sensorerkennung beim Einstecken des Sensors
  • Beleuchteter Ring ab 70 Grad rot, unter 70°C blau
  • Zentrales FireWheel zum Einstellen der Temperaturen
  • Gesundes Grillen durch Fettablauf
  • Sicher: Transformator mit Schutzklasse 2, Systembetrieb mit 12V (Schutzkleinspannung)

Wie funktioniert eigentlich ein Pelletgrill

Die grundsätzliche Funktionsweise eines Pelletgrills ist schnell erklärt. Ihr füllt Hartholzpellets in die Pelletkammer (Hopper) ein. Von dort aus gelangen die Pellets über eine Förderschnecke in die Brennkammer, wo sie (je nach Temperatur und Modus) mehr oder weniger schnell verbrannt werden. Durch eine integrierte Belüftung mittels eines Ventilators kann die gewünschte Temperatur schnell erreicht werden und die integrierte Temperatursonde überprüft regelmäßig die Temperatur im Garraum. Damit wird die eingestellte Temperatur genau eingehalten. Sinkt die Temperatur ab, legt die Förderschneke los und fördert weitere Pellets in die Brennkammer. Die Hartholzpellets liefern gleichzeitig Hitze und Rauch.

Was macht den Moesta Sheriff zu einem besonderen Pelletgrill?

Der Moesta Sheriff ist eine Eigenentwicklung von Moesta und die Idee hatten Alex und Marcel schon 2014. Das erste Vorserienmodell haben wir dann 2018 auf der Spoga bewundert und waren schon ganz gespannt, wann der Sheriff auf den Markt kommt. Ende 2019 wurde er dann vorgestellt und die ersten Modelle wurden 2020 ausgeliefert. Ihr ahnt es schon, Moesta hat viel Zeit und Arbeit in die Entwicklung des Grills gesteckt und ihn erst auf den Markt gebracht, als sie 100% zufrieden waren mit dem Sheriff. Sie haben den Sheriff komplett selbst entworfen und dabei auch eine eigene Steuerung für den Grill von Grund auf selbst entwickelt. Damit hat Moesta den Sprung vom Hersteller von Grill- & BBQ Zubehör zum Grillhersteller gewagt. Für ein deutsches Grill Start Up ein wirklich mutiger Schritt.

Aussehen und Handling

Beim Aussehen des Sheriffs bleibt Moesta sich komplett selbst treu. Man kann bei Pelletgrills das Rad nicht neu erfinden, denn die grundsätzliche Form ist einfach technisch vorgegeben. Der Sheriff aber hebt sich optisch schon von den anderen Modellen ab. Auf dem Deckel prangt groß das Moesta Logo, der rechts liegende Abluftkamin ragt schön in die Höhe und die einstellbaren Deckelscharniere fügen sich prima in die Optik ein. Die Steuereinheit ist in die Pelletkammer integriert und liegt leicht nach oben angeschrägt an der Front. Durch dieses leicht schräge Design könnt Ihr das Display auch im Stehen gut und leicht ablesen. Die Pellets könnt Ihr mit einem Handgriff aus der Pelletkammer ablassen und damit schnell und einfach zwischen den einzelnen Pelletsorten hin und her wechseln.

Um den Garraum und die Pelletkammer mit der integrierten Steuereinheit liegt ein Rahmen, auf dem ein klappbares großes Ablagebrett angebracht ist. Auf diesem Brett könnt Ihr Euer Essen zwischenlagern, bevor es auf, oder nachdem es vom Grill runter kommt. Unter dem Grill gibt es noch ein großes Ablageblech, auf dem Ihr Pellets, oder auch Zubehör lagern könnt.

Das Design wirkt insgesamt auf uns modern und hat einen leicht industriellen Touch. Der Sheriff macht, wie auch übrigens der Bandit jede Terasse und jeden Garten schöner.

Innen seht Ihr Edelstahl, soweit das Auge reicht. Eine doppelwandige Edelstahl-Garkammer wird von einem doppelwandigen Edelstahl-Deckel verschlossen und Ihr grillt auf Edelstahl-Grillrosten. Hier wurde nicht am Material gespart. Das macht den Grill effektiv und Ihr habt es beim Reinigen deutlich leichter. Der Sheriff verfügt über eine Wasserablassschraube und der Innenraum kann von Euch ausgewaschen werden. Ihr müsst nur darauf achten, dass die Brennkammer abgedeckt ist und nicht nass wird.

Durch die stabilen Räder lässt sich der Grill leicht manövrieren, man muss aber auch sagen, dass man ihn nicht jedes Mal an einem anderen Ort betreiben wird, denn dafür ist der Grill einfach zu schwer.

Verbrauch des Moesta Sheriff

Das ist wirklich eine Premiere. Es ist das erste Mal, dass wir uns wissenschaftlich dem Verbrauch eines Grills annehmen und die Angaben des Herstellers überprüfen. Eigentlich gibt es keine bis kaum Angaben zum Verbrauch bei Pelletgrills. Moesta weist jedoch darauf hin, dass der Sheriff im Vergleich zu anderen Pelletgrills 40% weniger Pellets verbraucht. Wir wollten wissen was das in Gramm bedeutet und haben einen ganz simplen Versuchsaufbau gewählt.

Wir haben die Pelletkammer des Sheriff geleert (die Pellets im Bereich der Förderschnecke haben wir drin gelassen und nachher waren ebenso viele Pellets in diesem Bereich, so dass wir den reinen Verbrauch ermitteln konnten) und mit exakt 3kg Moesta Pellets befüllt. Dann haben wir den Grill gestartet und eine Stunde lang mit 130 Grad laufen lassen. Nachdem die Stunde abgelaufen war haben wir den Grill in den Shutdown Cycle geschickt und nachdem er sich vollständig abgeschaltet hatte haben wir die verbliebenen Pellets gewogen.

Der Sheriff kam mit nur 396g Pellets aus, ein absoluter Fabelwert! Damit läuft der Sheriff im Bereich von low&slow BBQ (100-120 Grad) ganz locker 24 Stunden. Wir geben die Zahl 24 Stunden bewusst konservativ an, weil wir den Test bei ca. 25 Grad Außentemperatur gemacht haben. Aber der Wert an sich ist beeindruckend niedrig.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass der Moesta Sheriff extrem gut isoliert ist, was durch die doppelwandige Brennkammer und den doppelwandigen Deckel aus Edelstahl kommt. Beim Grillen solltet Ihr darauf achten, dass Ihr den Deckel des Sheriff nicht unnötig öffnet.

Getreu dem Motto: “if you are looking, it ain´t cooking” bedeutet jedes Öffnen des Deckels einen Temperaturverlust im Garraum, den der Pelletgrill dann wieder ausgleichen muss. Durch die extrem gute Isolierung benötigt der Sheriff weniger Leistung als Vergleichsmodelle, das sorgt aber auch dafür, dass die Temperatur schneller fällt und ein wenig langsamer wieder steigt. Der Sheriff besitzt aber auch zwei integrierte Kerntemperaturfühler, so dass ein Öffnen des Deckels selten notwendig wird.

Wie schlägt sich der Moesta Sheriff im Grillalltag?

Nachdem wir den Sheriff aufgebaut hatten (man sollte zu zweit sein, denn man muss den Grill in die Halterung heben und da sind einfach vier Hände gefragt). Haben wir die manuelle Pelletförderung gestartet und den Sheriff eingebrannt. Dazu haben wir ihn einfach bei der maximal möglichen Temperatur von 310 Grad eine Stunde laufen lassen, um eventuelle Produktionsrückstände zu entfernen. Danach kurz ausgewischt und es kann losgehen.

Unser allererster Eindruck, der Moesta Sheriff ist wirklich extrem leise im laufenden Betrieb. Das hat er anderen Pelletgrills voraus. Die Temperatursteuerung ist, mit bei uns festgestellten maximalen Abweichungen von 3 Grad von der Zieltemperatur, extrem präzise.

Der Verbrauch ist, wie wir weiter oben ja schon beschrieben haben, ist wahnsinnig gering. Somit kann der Sheriff problemlos einen Long Job ausführen, ohne dass Ihr Pellets nachlegen müsst.

Pellets gibt es von Moesta in den Sorten Kirsche, Pflaume, Apfel und Buche. Für die Höchsttemperatur und generell Temperaturen ab 240 Grad sollte man die Buchenpellets nehmen, da diese den höchsten Brennwert besitzen und die Temperatur von 310 Grad mit diesen gut erreicht werden kann. Bei den anderen Sorten wird es aufgrund des niedrigeren Brennwerts schwierig mit der Höchsttemperatur.

Neben der Temperatursteuerung besitzt der Sheriff einige sehr nützliche Features, mit denen Euch der Grillalltag noch leichter gemacht wird. Die Steuereinheit erkennt automatisch, wenn Ihr eine der beiden Kerntemperatursonden einsteckt und ab dann könnt Ihr bequem die Kerntemperatur von bis zu zwei Fleischstücken auf dem Display ablesen.

Es gibt eine Smoking Funktion, die über einen Timer gesteuert wird. Sobald Ihr diese programmiert geht die Temperatur im Sheriff auf 70 Grad und über eine spezielle Intervallsteuerung wird für die angewählte Zeit mehr Rauch erzeugt und das Gargut erhält eine stärkere Rauchnote. Nachdem der Timer abgelaufen ist, geht der Sheriff wieder auf die voreingestellte Temperatur.

Wenn Ihr mit den Kerntemperaturfühlern arbeitet, könnt Ihr dem Sheriff eine Zieltemperatur vorgeben. Sobald diese erreicht ist, geht der Sheriff dann in den Warmhaltemodus und hält das Gargut bei 70 Grad warm, bis Ihr essen möchtet.

Ihr könnt auch nach Zeit garen und einen Timer stellen, wie lange Ihr Euer Gargut bei der eingestellten Temperatur auf dem Grill haben möchtet.

Ein tolles Feature beim Sheriff ist die automatische Pelletstanderkennung. Ein Sensor warnt Euch, bevor der Pelletstand zu niedrig ist. So kann es Euch nicht passieren, dass Euch der Grill mitten im Garprozess ausgeht.

Moesta hat sich bewusst gegen eine WiFi Steuerung entschieden, der Sheriff funkt also keine Daten an Euer Handy. Dieses Feature ist kein Muss und eher eine Spielerei, aber wir hätten dieses Feature auch gerne beim Sheriff gesehen. Die Steuereinheit an sich funktioniert absolut tadellos und sehr präzise.

Thema Rückbrand, Thema Stromausfall und wie Moesta für Eure Sicherheit sorgt

Das Thema Rückbrand bei Pelletgrills wird immer mal wieder diskutiert und es kann natürlich vorkommen, dass es in der Förderschnecke einen Rückbrand gibt, der dann irgendwann auch die Pelletkammer erreicht. Uns hat dieses Schicksal zum Glück in 3 Jahren Pelletgrill noch nicht ereilt und wir wollen, dass das so bleibt. Ein weiteres Thema ist ein plötzlicher Stromausfall, während Ihr am Grillen seid. Da die Förderschnecke sich nicht mehr dreht, die Pellets in der Brennkammer aber munter brennen kann sich auch hier ein Rückbrand entwickeln. Was dann?

Hier hat Moesta wirklich mitgedacht und eine Notstromversorgung eingebaut. Mittels 9V Batterien hat der Moesta Sheriff auch während eines Stromausfalls noch genügend Strom, um ein Notprogramm zum Herunterfahren des Grills laufen zu lassen. Hier wird ganz klar die Sicherheit der Griller groß geschrieben und wir finden dieses Feature klasse, auch wenn wir hoffen, dass Ihr es niemals brauchen werdet.

Fazit

Ihr könnt es ja im Text schon ein bisschen Ablesen. Der Moesta Sheriff hat uns wirklich überzeugt! Wenn man wie Moesta einen Grill komplett selbst entwickelt, birgt das immer gewisse Risiken, gerade wenn es der erste Grill ist. Wenn es dann auch noch so ein ambitioniertes Projekt wie ein Pelletgrill ist, dann ist diese Entscheidung sehr mutig. Beim Sheriff hat Moesta alles richtig gemacht. Der Sheriff ist wahnsinnig gut isoliert und er hat einen niedrigen Verbrauch an Pellets. Damit senkt Ihr die Folgekosten für Pellets gegenüber anderen Pelletgrills erheblich.
Die Steuereinheit arbeitet absolut präzise und zuverlässig, einzig die W-LAN Einbindung hätten wir uns noch gewünscht, aber das ist ein absoluter Luxuswunsch, man braucht sie eigentlich nicht, sondern sie ist ein nettes Spielzeug.
Mit einem Temperaturbereich von 75 bis 310 Grad deckt Ihr alles ab, was man so zum Grillen an Temperatur benötigt.
Solltet Ihr mit dem Gedanken spielen Euch einen Pelletgrill anzuschaffen, dann ist der Moesta Sheriff eine wirklich gute Idee.



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