Moesta Sheriff – Ein Langzeittest

Moesta Sheriff – Ein Langzeittest
Werbung

Seit ca. zwei Jahren haben wir nun den Sheriff von Moesta im Einsatz. Wir haben schon sehr viele Gerichte auf dem Sheriff zubereitet und dabei auch einige Säcke Pellets vergrillt. Bei dem wirklich sehr niedrigen Pelletverbrauch des Sheriffs ist das überhaupt keine einfache Aufgabe, dazu aber später mehr.
In unserem Langzeittest wollen wir Euch den Sheriff noch einmal kurz vorstellen und Euch dann über die Vor- und Nachteile des Pelletgrills aus dem Hause Moesta ausführlich berichten. Aber genug der Einleitung, legen wir los!

Hard Facts, Daten und Fakten vom Hersteller

Für alle, die den Sheriff noch nicht, oder auch noch nicht so gut kennen, stellen wir ihn euch nochmal vor und beginnen dabei mit den nackten Tatsachen:

  • Typennummer: PG20-1
  • Gewicht: ca. 80 kg
  • Grillrost aus Edelstahl
  • Grillfläche unten: 46×66 cm (3036 cm2)
  • Grillfläche oben: 20×66 cm (1320 cm2)
  • Pellet Tank: Platz für 11 kg Hartholzpellets
  • Doppelwandige Brennkammer inklusive Deckel aus Edelstahl
  • Inklusive 2 Fleischthermometer
  • Verstellbarer Schornstein
  • Lautstärke: ca. 53 db (30cm Abstand zum Sheriff-Pelletgrill)
  • Nennspannung: 110-240V AC
  • Nennleistung: max. 144 W bei 240V
  • Nennstrom: max. 6 A
  • Sicher: Transformator mit Schutzklasse 2, Systembetrieb mit 12V (Schutzkleinspannung)
  • Die intelligente Komfortsteuerung
  • Temperatur 75 – 310°C *
  • Aufheizzeit von: 0 – 130°C ca. 10 Minuten*
  • 0 – 260°C ca. 20 Minuten*
  • 0 – 310°C ca. 29 Minuten*
  • Warmhaltefunktion
  • Timer
  • Smokingfunktion
  • Automatische Sensorerkennung beim Einstecken des Sensors
  • Beleuchteter Ring ab 70 Grad rot, unter 70°C blau
  • Zentrales FireWheel zum Einstellen der Temperaturen
  • Gesundes Grillen durch Fettablauf
  • Sicher: Transformator mit Schutzklasse 2, Systembetrieb mit 12V (Schutzkleinspannung)

Das waren jetzt ganz schön viele Zahlen und Informationen auf einmal. Hervorheben möchten wir aus den Daten nochmal ausdrücklich den sehr großen Temperaturbereich, den der Sheriff bespielen kann, denn 75 bis 310 Grad sind schon eine Hausnummer. Ihr könnt also mit dem Sheriff nicht nur low and slow BBQ Gerichte zubereiten, sondern auch very hot and fast Grillen. Vom Steak bis zur Pizza geht da einiges.

Weiterhin ist auch die geringe Lautstärke des Sheriff von nur 53db ist nicht nur vorteilhaft, wenn Ihr Nachbarn im direkten Umfeld habt. Auch wenn Ihr im Garten, auf der Terasse, oder dem Balkon sitzt, summt der Sheriff angenehm vor sich hin und ist nicht am Brüllen, so dass man es draußen kaum aushalten kann.

Dank seines Gewichtes von 80kg wird der Sheriff auch den meisten Stürmen locker trotzen, Ihr könnt ihn aber auch nicht mal schnell mit einem Finger bewegen.

Wie funktioniert eigentlich so ein Pelletgrill allgemein?

Die grundsätzliche Funktionsweise eines Pelletgrills ist schnell erklärt. Ihr füllt Hartholzpellets in die Pelletkammer (Hopper) ein. Von dort aus gelangen die Pellets über eine Förderschnecke in die Brennkammer, wo sie (je nach Temperatur und Modus) mehr oder weniger schnell verbrannt werden. Durch eine integrierte Belüftung mittels eines Ventilators kann die gewünschte Temperatur schnell erreicht werden und die integrierte Temperatursonde überprüft regelmäßig die Temperatur im Garraum. Damit wird die eingestellte Temperatur genau eingehalten. Sinkt die Temperatur ab, legt die Förderschnecke los und fördert weitere Pellets in die Brennkammer. Die Hartholzpellets liefern gleichzeitig Hitze und Rauch.

Was macht den Sheriff zu einem besonderen Pelletgrill?

Der Moesta Sheriff ist eine Eigenentwicklung von Moesta und die Idee hatten Alex und Marcel schon 2014. Das erste Vorserienmodell haben wir dann 2018 auf der Spoga bewundert und waren schon ganz gespannt, wann der Sheriff auf den Markt kommt. Ende 2019 wurde er dann vorgestellt und die ersten Modelle wurden 2020 ausgeliefert. Ihr ahnt es schon, Moesta hat viel Zeit und Arbeit in die Entwicklung des Grills gesteckt und ihn erst auf den Markt gebracht, als sie 100% zufrieden waren mit dem Sheriff. Sie haben den Sheriff komplett selbst entworfen und dabei auch eine eigene Steuerung für den Grill von Grund auf selbst entwickelt. Damit hat Moesta den Sprung vom Hersteller von Grill- & BBQ Zubehör zum Grillhersteller gewagt. Für ein deutsches Grill Start Up ein wirklich mutiger Schritt.

Pelletgrill, oder Pelletsmoker?

Wieso solltet Ihr euch entscheiden müssen, denn der Sheriff ist beides. Smoker und Grill und das auch jeweils vollwertig. Dabei gilt: Je höher die Temperatur, desto weniger Rauch produziert der Sheriff, das ist aber auch genau richtig so.
Falls es mal ein wenig mehr Rauch sein darf, hat der Sheriff die Smoke Taste. Das ist eine Smoking Funktion, die über einen Timer gesteuert wird. Sobald Ihr diese programmiert geht die Temperatur im Sheriff auf 70 Grad und über eine spezielle Intervallsteuerung wird für die angewählte Zeit mehr Rauch erzeugt und das Gargut erhält eine stärkere Rauchnote. Nachdem der Timer mit der von Euch voreingestellten Zeit abgelaufen ist, geht der Sheriff wieder auf die zuvor eingestellte Temperatur. Das ist extrem praktisch, wenn Ihr zum Beispiel Beef Brisket, oder Pulled Pork zubereiten wollt. Der Sheriff gibt dann über die Smoking Funktion einen feinen Rauchgeschmack an das Gargut.

Wie schlägt sich der Sheriff bei uns im Alltag?

Wir haben den Sheriff jetzt seit knapp zwei Jahren im regelmäßigen Einsatz und haben auf ihm schon wirklich sehr viele verschiedene Gerichte gegrillt. Da war auch wirklich alles dabei, vom low and slow Beef Brisket, über Moink Balls, bis hin zum Steak. Es war alles dabei.

Im low and slow Temperaturbereich macht der Sheriff eine extrem gute Figur. Ab 70 Grad könnt Ihr ihn laufen lassen, meistens braucht Ihr für low and slow Temperaturen von 90-130 Grad. Sind die einmal eingestellt, läuft der Sheriff wie ein Uhrwerk und die Temperaturanzeige zuckt kaum. Ein, oder zwei Grad (manchmal sogar 3) nach oben und unten, das war es dann aber auch schon. Durch den geringen Pelletverbrauch könnt Ihr die Temperatur einstellen, das Gargut auflegen und dann getrost für die nächsten Stunden etwas komplett anderes machen. Bei dem geringen Pelletverbrauch müsst Ihr euch auch nicht ständig Gedanken um das Nachfüllen der Pellets machen. Ein Pulled Pork läuft somit locker ohne das Nachfüllen von Pellets durch. Für den Fall der Fälle hat der Sheriff aber auch eine Warnfunktion, wenn die Pellets zur Neige gehen.

Auch bei hohen Temperaturen sind die Schwankungen sehr gering. Mit dem Sheriff erreicht Ihr eine Maximaltemperatur von 310 Grad. Für die Höchsttemperatur und generell Temperaturen ab 240 Grad sollte man die Buchenpellets nehmen, da diese den höchsten Brennwert besitzen und die Temperatur von 310 Grad mit diesen gut erreicht werden kann. Bei den anderen Sorten wird es aufgrund des niedrigeren Brennwerts schwierig mit der Höchsttemperatur.

Wir haben einmal grob im Kopf überschlagen, wie oft wir die Buchenpellets benötigt haben, also auf Temperaturen über 240 Grad gegangen sind. Es waren zwei oder drei Mal in knapp zwei Jahren. Temperaturen jenseits dieser 240-Grad-Grenze benötigt man selten. Bei uns war es so, dass wir ein Steak gemacht haben, eine Pizza und beim dritten Mal sind wir uns ja garnicht sicher. Ihr müsst also nicht ständig die Pellets wechseln.

Es gibt eigentlich kein Gericht, das Ihr nicht auf dem Sheriff zubereiten könnt. Natürlich hat er keine Vorrichtung für einen Drehspieß. Natürlich grillt Ihr generell auf einem Pelletgrill indirekt. Das ist aber alles kein wirkliches Problem, denn das hat auch nicht jeder Gasgrill und man braucht es auch nicht zwangsläufig. Das bringt uns zu unserer nächsten Frage:

Taugt der Moesta Sheriff als Erstgrill, bzw. alleiniger Grill

Genau dieser Frage haben wir uns im letzten Jahr so genähert, wie wir das eigentlich bei allen Fragestellungen machen, die mit dem Grillen zu tun haben. Getreu dem Motto: “Probieren geht über Studieren” haben wir uns für zwei Wochen alle Gerichte auf dem Moesta Sheriff zubereitet und darauf geachtet, dass von low and slow bis hin zur Pizza alles dabei ist.
Der Test lief dabei für den Sheriff absolut positiv und es gab kein Gericht, dass vom Sheriff nicht wirklich sehr gut essbar war. Einzig die Pizza wird natürlich in einem Pizzaofen besser, aber da geht es Euch mit einem Gasgrill ganz genau so. Der Sheriff eignet sich also wirklich super als Erstgrill, bzw. einziger Grill.

Vorteile des Moesta Sheriff

Die großen Vorteile des Moesta Sheriff sind kurz aufgezählt:

  • Extrem hohe Temperaturstabilität
  • Sehr breiter Temperaturbereich von “low and slow” bis “hot and fast”
  • Einfache Bedienung
  • Extrem niedriger Pelletverbrauch
  • All in one Gerät, also für die Einzelhaltung geeignet. Es gibt eigentlich kein Gericht, mit dem der Sheriff nicht klarkommt
  • Stabiler Stand, auch bei Wind und Sturm
  • Zwei Kerntemperatursonden, die Euer Gargut überwachen
  • Der Sheriff surrt wie ein Kätzchen und läuft dabei wirklich leise (auch leiser als vergleichbare Pelletgrills anderer Hersteller)
  • Die oben schon erklärte Smoking Funktion
  • Die Warmhaltefunktion, wenn die Gäste mal wieder zu spät erscheinen
  • Auf den Ablagebrett könnt Ihr das Gargut lagern, bevor Ihr es auf den Grill werft, oder den Teller mit dem Ihr das Gargut wieder vom Grill holt.

Hat der Sheriff Nachteile?

Wir haben lange überlegt. Ab wann ist denn eine Eigenschaft ein Nachteil und welche Eigenschaften überprüfen wir beim Sheriff? Wir haben uns dazu entschieden die Unterschiede zu anderen Pelletgrills als Maßstab zu nehmen und hier nach potentiellen Nachteilen zu schauen. Am Ende des Tages sind wir auf zwei “Nachteilchen” gestoßen, die wir Euch nicht vorenthalten wollen.

Moesta hat sich bei der Einführung des Sheriffs bewusst gegen eine WiFi Steuerung entschieden. Diese Steuerung ist kein Muss für einen Pelletgrill. Ihr könnt alle benötigten Informationen am Display des Sheriff ohne Probleme ablesen und mit dem Steuerrad gelingt die Temperaturänderung problemlos. Wir hätten uns dieses Feature gewünscht, aber der Funktionalität des Sheriff fehlt nichts.

Ein weiterer kleinerer Nachteil ist, dass der Sheriff nicht ganz so mobil ist. Er verfügt über zwei stabile Rollen auf der gegenüberliegenden Seite der Brennkammer und damit bekommt Ihr den Sheriff auch von A nach B gefahren. Allerdings müsst Ihr ihn dazu anheben. Ihr könnt Euch also das Fitnessstudio sparen, wenn Ihr den Sheriff jeden Abend an verschiedenen Plätzen im Garten nutzen wollt. Die beiden fehlenden Rollen sind ein kleiner Wermutstropfen, aber nur, wenn Ihr mit dem 80kg schweren Pelletgrill von Moesta mobil sein wollt (wer will das denn schon?).

Ein eigener Abschnitt für den Pelletverbrauch, wieso denn das?

Wir widmen dem Pelletverbrauch einen eigenen Abschnitt, einfach weil er wahnsinnig niedrig ist und man am Pelletverbrauch die wirklich extrem hohe Verarbeitungsqualität des Sheriff erkennen kann, sowie die Hochwertigkeit der eingesetzten Materialien.
Es war das erste Mal, dass wir uns wissenschaftlich dem Verbrauch eines Grills annehmen und die Angaben des Herstellers überprüfen. Eigentlich gibt es keine bis kaum Angaben zum Verbrauch bei Pelletgrills. Moesta weist jedoch darauf hin, dass der Sheriff im Vergleich zu anderen Pelletgrills 40% weniger Pellets verbraucht. Wir wollten wissen was das in Gramm bedeutet und haben einen ganz simplen Versuchsaufbau gewählt.

Wir haben die Pelletkammer des Sheriff geleert (die Pellets im Bereich der Förderschnecke haben wir drin gelassen und nachher waren ebenso viele Pellets in diesem Bereich, so dass wir den reinen Verbrauch ermitteln konnten) und mit exakt 3kg Moesta Pellets befüllt. Dann haben wir den Grill gestartet und eine Stunde lang mit 130 Grad laufen lassen. Nachdem die Stunde abgelaufen war haben wir den Grill in den Shutdown Cycle geschickt und nachdem er sich vollständig abgeschaltet hatte haben wir die verbliebenen Pellets gewogen.

Der Sheriff kam mit nur 396g Pellets aus, ein absoluter Fabelwert! Damit läuft der Sheriff im Bereich von low&slow BBQ (100-120 Grad) ganz locker 24 Stunden. Wir geben die Zahl 24 Stunden bewusst konservativ an, weil wir den Test bei ca. 25 Grad Außentemperatur gemacht haben. Aber der Wert an sich ist beeindruckend niedrig.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass der Moesta Sheriff extrem gut isoliert ist, was durch die doppelwandige Brennkammer und den doppelwandigen Deckel aus Edelstahl kommt. Beim Grillen solltet Ihr darauf achten, dass Ihr den Deckel des Sheriff nicht unnötig öffnet.

Das große Fazit nach knapp zwei Jahren intensivem Einsatz

Wie schreibt man ein Fazit über einen Grill, den man fast zwei Jahre lang intensiv im Gebrauch hat? Genau diese Frage haben wir uns gestellt und am Ende machen wir es kurz und erklären dann das Fazit noch etwas ausführlicher.

Der Moesta Sheriff hat uns wirklich überzeugt!

Wenn man wie Moesta einen Grill komplett selbst entwickelt, birgt das immer gewisse Risiken, gerade wenn es der erste Grill ist. Wenn es dann auch noch so ein ambitioniertes Projekt wie ein Pelletgrill ist, dann ist diese Entscheidung sehr mutig. Beim Sheriff hat Moesta alles richtig gemacht. Der Sheriff ist wahnsinnig gut isoliert und er hat einen niedrigen Verbrauch an Pellets. Damit senkt Ihr die Folgekosten für Pellets gegenüber anderen Pelletgrills erheblich.
Die Steuereinheit arbeitet absolut präzise und zuverlässig, einzig die W-LAN Einbindung hätten wir uns noch gewünscht, aber das ist ein absoluter Luxuswunsch, man braucht sie eigentlich nicht, sondern sie ist ein nettes Spielzeug.
Mit einem Temperaturbereich von 75 bis 310 Grad deckt Ihr alles ab, was man so zum Grillen an Temperatur benötigt. Sind wir mal ehrlich, bis auf ein paar spezielle Gerichte (Pizza als Beispiel) braucht man höhere Temperaturen einfach nicht. Röstaromen bekommt Ihr mit dem Sheriff gut hin und wenn Ihr noch ein wenig mehr Röstaromen aus dem Sheriff kitzeln wollt, dann nehmt eine Gusspfanne, oder eine Gussplancha, heizt den Sheriff auf 310 Grad hoch und lasst ihn noch 10 Minuten auf dieser Temperatur laufen. Dann die Steaks auf die Gussplancha und die Röstaromen und Röstmarken werden super.
Solltet Ihr mit dem Gedanken spielen Euch einen Pelletgrill anzuschaffen, dann ist der Moesta Sheriff eine wirklich gute Idee. Auch wenn Ihr mit dem Gedanken spielt, Euch den ersten Grill zu kaufen, oder euren ersten Grill zu ersetzen, dann ist der Sheriff eine wirklich gute Wahl!



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.