Asienkreuzfahrt 2018: Teil 5 Vietnam

Asienkreuzfahrt 2018: Teil 5 Vietnam

Asienkreuzfahrt 2018: Teil 5 Vietnam

Die beiden Seetage auf dem Weg nach Vietnam verliefen zuerst ganz ruhig und es gab auch Sonnenschein. Irgendwann zwischen dem ersten und zweiten Seetag jedoch wurde die See ein wenig unruhig.

Am ersten der beiden Seetage hatte Frank zum Geburtstag von Evi als Überraschung eine Spa-Suite mit Massage gebucht. Als Häppchen gab es eine Obst- und eine Käseplatte. Eine Flasche Wein und eine Flasche Wasser waren ebenfalls in der Suite. Wir haben die gemeinsame Zeit in der Spa Suite sehr genossen und hatten nach dem Peeling und der Massage einen Saunagang zu zweit mit einer spektakulären Aussicht auf das Meer.

Kapitän Rolf Noack kündigte dann bei seiner morgendlichen Durchsage am zweiten Seetag 6 Meter hohe Wellen und Windstärke 11 den gerade angebrochenen Seetag an. Dementsprechend wurden wir dann gegen Nachmittag und am Abend auch durchgeschaukelt. Im Großen und Ganzen haben wir beide den Wellengang gut vertragen. Hilfreich bei Wellengang ist wenig zu trinken, viel zu essen (am besten trockenes Brot, oder Nudeln) und auf Alkohol zu verzichten.
Wir waren aber trotzdem froh in Vietnam wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

In Vietnam haben wir und für einen Ausflug mit Ralf Dittko von Hanoikultur entschieden. Wir trafen uns mit den anderen Mitreisenden morgens um 06:20 an der Rezeption und konnten bald darauf die Mein Schiff 1 auch schon verlassen. Der Ausflug begann dann direkt um kurz nach halb sieben und unser Gefährt für den Tag war ein sehr gepflegter moderner Reisebus, der sogar mit WLAN ausgestattet war. Die Tour startete so früh, weil dieser Ausflug einen Kurztrip in das Mekong-Delta und eine kleine Führung durch Ho-Chi-Minh-City (Saigon) kombinierte.

Wir wurden sehr freundlich von Ralfs Mitarbeiter Herrn Tom empfangen und schon ging unsere Tour los. Ralf ist kurz nach dem Hafengelände in den Bus zugestiegen.

Die Anfahrt ins Menkong Delta dauert ja einen Moment (ca. 2,5-3 Stunden), aber Ralf gestaltete die Fahrt dorthin wirklich sehr kurzweilig und unterhaltsam. Wir konnten Ralf die ganze Zeit über Fragen stellen und er hatte immer eine Antwort parat. Er lebt ja schließlich auch schon über 20 Jahre in diesem wunderschönen Land.

Auf der Fahrt über die vietnamesiche Autobahn fielen uns für uns Europäer ungewöhnliche Dinge auf. Zum einen gibt es auf der Autobahn Zebrastreifen. Dies erklärte Ralf damit, dass die Autobahn teilweise Dörfer voneinander getrennt hat und die Zebrastreifen ein Überqueren der Fahrbahn erleichtern soll. Allerdings hat man die kleine Mauer als Begrenzung der Autobahn nicht entfernt. Bei einer Geschwindigkeit von über 100km/h würden wir uns bestimmt keinen Schritt auf die Fahrbahn wagen.

Was uns auch aufgefallen ist, sind immer wieder auftauchende Gräber, bzw. Mausoleen in den Reisfeldern am Rand der Autobahn. Ralf erklärte uns das damit, dass der Friedhof in Saigon riesig und relativ unpersönlich ist. Daher lassen viele Vietnamesen ihre Verwandten auf Reisfeldern bestatten. So sieht man entlang der Autobahn immer wieder einzelne Gräber auf den Reisfeldern.

Mekong Delta

Im Mekong Delta angekommen haben wir uns mit unsrem mitgebrachten Mückenspray eingesprüht, da das dortige Gebiet ein Dengue Fieber Risikogebiet ist. Vor unserer Bootsfahrt fehlte Evi nur noch der obligatorischen Reishut, den sie  an einem Stand am Anleger für 1 US-Dollar erstand.

Als erstes bestiegen wir ein größeres Boot und fuhren den Strom entlang. Dabei wurden mit frischen Trink-Kokosnüssen mit einer Öffnung und einem Strohhalm versorgt. Die Kokosnüsse wurden später wieder eingesammelt. Deren Fruchtfleisch wird zu leckeren Kokos-Bonbons verarbeitet.

Als erstes Ziel steuerten wir eine Einheimischen Insel an, auf der die Bewohner vom Obstanbau leben. Auch hier hatte Ralf viel Wissenswertes zu den Pflanzen zu bieten. Ein Beispiel war die Cassava-Pflanze, oder auch als Maniok bekannt. Die Wurzel der Maniokpflanze war während des Krieges ein häufiges Nahrungsmittel, da die Wurzeln der Pflanze durch die von versprühten Pflanzengifte nicht beschädigt wurden. Bei den älteren Generationen ist die Wurzel nicht sonderlich beliebt, da sie Erinnerungen an schlimme Zeiten wieder hervorbringt. Bei den jüngeren Generationen erfreut sie sich wachsender Beliebtheit.

Nach einer kurzen Fahrt mit dem Boot hatten wir unseren nächsten Stop auf einer Insel, auf der wir während einer traditionellen Tanz- und Gesangsdarbietung verschiedene Früchte probieren konnten. Dazu gehörten die Jackfrucht, die Guave, die Papaya, die Wassermelone, die Ananas und  kandierte Kokosnuss. Die Früchte haben alle ausgezeichnet geschmeckt. Dazu  gab es einen köstlichen Grüntee mit Kumquat und Honig.

 

Nach einem kurzen Spaziergang über die Insel kamen wir zu den Pferdekutschen die uns zu einem Anleger brachte an dem wir kleine Ruderboote bestiegen und durch einen Kanal des Mekong fuhren. Der der Fahrt durch den Kanal stiegen wir wieder auf das große Boot, das uns zum Mittagessen brachte.

Da wir das Mittagessen morgen schon bei Ralf vorbestellen ging es hier ganz fix mit dem servieren. Wir konnten zwischen Rind, Meesresfrüchten jeweils mit Nudeln oder Reis wählen. Es wurde auch ein vegetarisches Gericht angeboten. Ralf meinte Huhn würde er uns nicht anbieten, da es zum servieren mit Knochen in Stücke gehackt wird und es eine ganz schöne Kleinarbeit ist die Knochensplitter vom Rest zu trennen. Bei dem Anblick von in Stücke gehacktem Fleisch, was wir bisher auf asiatischen Märkten gesehen haben, können wir uns das lebhaft vorstellen. Zum Essen gab es Softdrinks oder Bier.

Um uns vom Mekong Delta zu verabschieden bestiegen wir dann wieder das große Boot und sind zum Ausgangspunkt unsers Ausfluges im Mekong Delta zurückgefahren.

Durch den nahezu kollektiven Powernap im Bus (das frühe Aufstehen forderte jetzt doch sein Tribut) auf dem Weg nach Ho-Chi-Minh-City verging die Fahrtzeit wie im Flug.

Ho-Chi-Minh-City

Zuerst erkundeten wir die Stadt vom Bus aus und fuhren auf unserer Sightseeing Tour vorbei an vielen eindrucksvollen Gebäuden, aber auch an Ladenzeilen und vorbei an einem Park und dem ehemaligen Präsidentenpalast.

Die quirlige Stadt in der Moderne und Vergangenheit, ebenso dicht beieinander stehen wie Armut und extremer Reichtum, hat uns sofort in Ihren Bann gezogen.

Den ersten Stopp hatten wir dann an dem bekannten Hauptpostamt der Stadt. Das Hauptpostamt ist architektonisch sehr berühmt, da es von Gustave Eiffel konstruiert und erbaut wurde. Wir haben uns hier mit ein paar Souvenirs und Kochbüchern ausgestattet.
Direkt gegenüber vom Postamt steht die Kathedrale Notre Dame, die im späten 19. Jahrhundert erbaut wurde.

Dann fuhren wir weiter zu einer Apotheke wo wir über den traditionellen „Opa trinkt und Oma lobt Saft“ aufgeklärt wurden. Dieser soll dazu führen, dass Oma den Opa lobt, wenn er diesen Saft getrunken hat. Wofür genau die Oma den Opa dann lobt, könnt Ihr euch sicher denken. Es war wirklich zugleich sehr interessant, aber auch fremd und etwas beklemmend zugleich die ganzen getrockneten Tiere in den Gläsern zu sehen.

Dem Besuch der Apotheke folgte dann ein Spaziergang durch die Stadt. Während dieses Spazierganges erklärte uns Ralf immer wieder allerhand wissenswerte Dinge über Vietnam.

Der Spaziergang führte uns auch über einen Markt, auf dem alles Mögliche zum Verkauf angeboten wurde.

Der letzte Stopp war der Bitexco Finacial Tower (265,5 Meter hoch). Dort hatten wir im Café in der 50. Etage einen unglaublich leckeren Eiskaffee und eine tolle Aussicht über Ho-Chi-Minh-City.

Wir können Euch die Tour mit Ralf Dittko wirklich sehr empfehlen. Die Tour war Top organisiert und obwohl das Tagesprogramm auf Grund seiner Fülle sehr straff organisiert war, kam weder bei Ralf, noch bei den Teilnehmern Hektik auf.

Heute steht für uns fest, dass wir mit Vietnam noch nicht „fertig“ sind und das tolle Land auf alle Fälle noch einmal für eine Rundreise besuchen werden.

Am letzten Seetag begleiteten uns auf der Rückfahrt nach Singapur dann noch einmal ein paar Wellen und Regen. Aber die Wellen waren lange nicht so spürbar wie auf der Hinfahrt. Wir genossen den letzten Seetag mit etwas Wehmut, da nun immer lauter das Ende unserer Reise an unsere Kabinentür klopfte.

Es folgte für uns jetzt noch ein Tag im herrlichen Singapur, den wir bei großartigem Wetter genossen. Was wir in Singapur tolles erleben durften haben wir Euch in den Reiseberichten 1 und 2 zusammengefasst.

Am 17.01.2018 ging es dann für uns zurück nach Deutschland. Unterschätzt haben wir, dass wir uns am Vorabend schon um 23:00 Uhr von unseren Koffern trennen mussten. Da mussten wir schon sehr genau überlegen, was wir am letzten Tag noch alles benötigen, da unser Flug erst um 23:55 Uhr ging. Die Verabschiedung vom Schiff war für uns genauso so steril wie der Empfang. Vielleicht lag es daran, dass wir eine eigene An- und Abreise gebucht hatten. Da uns der Vergleich fehlt können wir dazu nichts sagen. Wir nahmen eines der wartenden Taxen zum Flughafen und sind dann von Singapur Airlines nonstop mit einem ruhigen Flug nach Hause gebracht worden.

Nach fünf Berichten endet die Serie über unsere Asienkreuzfahrt nun. Wir konnten beim schreiben der Artikel viele Erinnerungen wieder auffrischen. Es war eine wundervolle Reise mit tollen Reisezielen. Wir haben auf dem Schiff, aber auch bei den Ausflügen viele nette Menschen kennengelernt (ein ganz lieber Gruß geht an Britta und Christian, die wir beim Abendessen im Atlantik-Restaurant kennengelernt haben und mit denen wir schöne gemeinsame Abende verbracht haben). 

Wir freuen uns für alle die die Reise noch vor sich haben und würden es super finden, wenn Ihr uns von Euren Erfahrungen berichtet. Schreibt uns dann einfach einen Kommentar, oder eine Mail.
Für all diejenigen die Reise schon gemacht haben hoffen wir, dass Euch die Berichte mitgenommen haben auf eine Erinnerungsreise.
Alle anderen hatten hoffentlich Spaß beim Lesen 🙂

Die ersten 4 Teile der Serie über unsere Krezfahrt findet Ihr hier: 

ASIENKREUZFAHRT 2018: TEIL 1 MEIN SCHIFF 1 UND SINGAPUR

ASIENKREUZFAHRT 2018: TEIL 2 STREET FOOD TOUR MIT MISS TAM CHIAK

ASIENKREUZFAHRT 2018: TEIL 3 MALAYSIA

ASIENKREUZFAHRT 2018: TEIL 4 THAILAND